Am Freitag morgen wird das so manche Kirchwehrenerin sich oder den Menschen neben sich gefragt haben. Zu nachtschlafender Zeit haben sich an vielen Stellen im Dorf Musikanten getroffen, um den Mai zu begrüßen: „Der Mai ist gekommen“ erklang – gut geschützt unter Beachtung von Abstandsregeln und immer nur zu zweit. Und um kurz nach Neun war es auch schon wieder vorbei.
In normalen Jahren beginnt das Maiwecken frühmorgens im Wald an der Königseiche. Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Kirchwehren zieht von dort durch das Dorf und macht musikalisch Lust auf den Frühling. Den Abschluß bildet stets das Platzkonzert auf dem Schulhof. Zuhören, Kuchen, Kaffee, Bratwurst und Limonade – ein traditioneller dörflicher Maianfang.
Ob es dieses Jahr Kaffee und Bratwurst auf der Terrasse oder dem Balkon gab, weiß man nicht. Aber einfach nur Zuhören ging jedenfalls nicht, denn bevor alle so richtig wussten, was los war, war der kirchwehrener flashmob ohne mob schon wieder vorbei – Gruppenbildung sollte auf jeden Fall vermieden werden. Und so musste spätestens ab der zweiten Strophe selbst gesungen werden. Aber das ist auch nicht das Schlechteste, kräftigt Singen doch die Lunge und jung halten soll Musik ja auch.
Die Mitglieder des Musikzugs jedenfalls freuen sich, ihren Nachbarn noch vor dem Frühstück etwas Freude mit in den Tag gegeben zu haben.